Wilhelm Hauff

Kurzbiographie

Wilhelm Hauff war ein deutscher Schriftsteller der Romantik der trotz seiner nur kurzen literarischen Schaffensperiode als ein Hauptvertreter der Schwäbischen Dichterschule gilt.

Geboren wurde Wilhelm Hauff am 29. November 1802 in Stuttgart, das damals zum Herzogtum Württemberg gehörte. Sein Vater, ein Regierungs-Sekretarius in Stuttgart, starb bereits 1809. Daraufhin zog Hauffs Mutter mit Wilhelm und seinen drei Geschwistern zu ihrem Vater nach Tübingen. Dort besuchte Hauff von 1809 bis 1816 die damalige Tübinger Lateinschule Schola Anatolica. Nach dem bestandenen Landexamen wurde er ab 1817 in der Klosterschule in Blaubeuren unterrichtet.

Von 1820 bis 1824 studierte Hauff als Stipendiat des Evangelischen Stifts Tübingen an der Universität Tübingen Theologie und wurde zum Dr. phil. promoviert.

Als Student war Wilhelm Hauff Mitglied der Tübinger Burschenschaft Germania und schrieb Texte für Studentenliedern von denen einige im Kommersbuch abgedruckt wurden.

In den Jahren 1824 bis 1826 arbeitete Hauff eine Zeit lang in Stuttgart bei Ernst Eugen Freiherr von Hügel als Hauslehrer und reiste danach durch Frankreich und Norddeutschland.

1825 wurde Hauff erstmals einem größeren Kreis bekannt durch seine Satire „Der Mann im Mond“. In diesem Werk imitierte er den Stil des Trivialautors Heinrich Clauren und dessen Erzählung „Mimili“ und gab so beide der Lächerlichkeit preis. Erst zwei Jahre später deckte er den Sachverhalt in der „Controvers-Predigt über H. Clauren und den Mann im Mond“ auf.

In den Jahren 1825 bis 1827 veröffentlichte Hauff drei Bände mit Märchen und Sagen unter dem Projekttitel „Märchen-Almanach auf das Jahr 1826 für Söhne und Töchter gebildeter Stände“ – respektive 1827 und 1828. Die Erzählungen des ersten Band spielen allesamt im orientalischen Raum, eingebettet in die Rahmenerzählung „Die Karawane“ finden sich so bekannte Märchen wie „Kalif Storch“ und „Der kleine Muck“.

Der zweite Band. um den Scheich von Allessandria und seine Sklaven steht mehr in der europäischen Märchentradition und enthält das Märchen „Zwerg Nase“.

Im dritten Band griff Hauff vorwiegend Sagenstoffe als Grundlage auf, darunter die Schwarzwaldsage „Das kalte Herz“.

Neben seinen Märchen wurde der 1826 veröffentlichte historischer Roman „Lichtenstein“ sein bekanntestes Werk.

Im Januar 1827 wurde Hauff Redakteur des Cottaschen Morgenblattes für gebildete Stände.

Im gleichen Jahr heiratete Hauff seine Cousine Luise Hauff. Nur eine Woche nach der Geburt seiner Tochter starb Wilhelm Hauff am 18. November 1827 in Stuttgart, das inzwischen zum Königreich Württemberg gehörte, infolge einer Typhus-Erkrankung.

Quelle: Gutzitiert