Ricarda Huch

Kurzbiographie

Ricarda Octavia Huch (* 18. Juli 1864 in Braunschweig; † 17. November 1947 in Schönberg im Taunus, heute Stadtteil von Kronberg; Pseudonym Richard Hugo) war eine deutsche Schriftstellerin, Dichterin, Philosophin und Historikerin.

Ricarda Huchs literarisches Werk ist äußerst umfangreich und von thematischer wie stilistischer Breite. So begann sie mit Gedichten, schrieb dann jedoch zunehmend Romane und vor allem historische Werke, die zwischen Geschichtswissenschaft und Literatur angesiedelt sind. Ihre Werke über die Romantik (1899/1902) und über Persönlichkeiten des Vormärz und der Deutschen Revolution 1848/1849 (Alte und neue Götter, 1930) bestechen durch ungemein lebendige Personenschilderungen, die keine Scheu vor persönlichen Wertungen haben.

1899 gelang ihr mit der Erzählung „Der arme Heinrich“, enthalten im Sammelband „Fra Celeste“, eine der bedeutendsten Adaptionen des „Armen Heinrich“, bei der die sich freiwillig opfernde Jungfrau im Unterschied zur Vorlage nicht gerettet, sondern geschlachtet wird. Damit bricht sie mit den Erwartungen und Wertvorstellungen des Lesers, was typisch für die frühe literarische Moderne ist. Ricarda Huch gilt als wichtigste Vertreterin des literarischen Jugendstils.

Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihre historischen Romane sind meist psychologisch-biographisch. Unter anderem verfasste sie Biographien über Michail Bakunin und Federico Confalonieri. Ihre monumentale deutsche Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.

Huch nahm an den vielfältigen Reformbewegungen der Weimarer Republik Anteil und publizierte unter anderem in der Zeitschrift Die Neue Generation.

Quelle: Deutsche Gedichtebibliothek