Heinrich von Kleist

Kurzbiographie

Heinrich von Kleist wurde 1777 in Frankfurt an der Oder als Spross eines alten pommerschen Adelsgeschlechtes geboren. Gemäß der Familientradition trat er nach dem Besuch des Gymnasiums 1792 ins Potsdamer Garderegiment ein, beendete die militärische Laufbahn aber 1799 trotz familiären Widerstandes. Er schrieb sich an der Viadrina in Frankfurt/Oder ein, doch auch das Studium brach er bereits nach drei Semestern ab.

Es folgten unstete Jahre, in denen er sich in Paris und der Schweiz, in Königsberg, Dresden und zuletzt in Berlin aufhielt. Sein Dasein war geprägt von existentieller Unruhe und ständiger Glückssuche, die zum Scheitern verurteilt war. 1811 nahm er sich gemeinsam mit Henriette Vogel am Wannsee das Leben.

Das Werk Heinrich von Kleists erscheint angesichts seines Umfangs und seiner Bedeutung wie losgelöst von dieser persönlichen Problematik. Seine Novellen (»Die Marquise von O…«, 1808, »Michael Kohlhaas«, 1810), Erzählungen (»Das Käthchen von Heilbronn«, 1808, »Das Bettelweib von Locarno«, 1810) und Dramen (»Penthesilea«, 1807, »Amphitryon«, 1807) reflektieren gesellschaftliche und menschliche Fragen in scheinbar objektiver Weitsicht und ohne die subjektive Tragik von Kleists Leben erkennen zu lassen.

Bis heute gehören Theaterstücke wie das Lustspiel »Der zerbrochene Krug« (1808) zu den meist inszenierten Werken auf deutschen Bühnen.

Quelle: Inhaltsangabe