Kurzbiographie
Anton Pawlowitsch Tschechow (1860 – 1904) ist ein bedeutender russischer Schriftsteller und Dramatiker. Mit seinen humorvollen Kurzgeschichten bringt er die Leser heute noch zum Lachen. Seine seriösen Erzählungen animieren zum Nachdenken über die Rolle des Menschen in dieser Welt. Tschechows Dramen wie „Der Kirschgarten“, „Onkel Wanja“, „Drei Schwestern“ und „Die Möwe“ zählen zu den meistgespielten Theaterstücken weltweit.
Lebenslustig und witzig, hatte Anton Tschechow einen scharfen Sinn für Humor und konnte große Gesellschaften mühelos unterhalten. Gleichzeitig war er einsam und ernst. Er glaubte, dass nur jemand, der viel und hart arbeitet und so für das Wohl anderer sorgt, ein anständiger Mensch sein kann.
Auf der Bühne schafft Tschechow eine sehr emotionale spannende Stimmung, die eine kommende Veränderung vorahnen lässt. Es gibt nicht viel Action. Die Spannung wird hauptsächlich durch Dialoge und Emotionen der Charaktere erzeugt.
Anton Tschechow war auch ein genialer Erzähler. Als ausgezeichneter Menschenkenner hatte er einen besonderen Talent dafür, humorvoll ernste Dinge des Lebens zu beschreiben, und war ein Meister des Unausgesprochenen.
Wegen seiner Gesundheit lebte Tschechow seit 1901 in Jalta, monatelang getrennt von seiner Frau, die in Moskau immer noch als Schauspielerin Erfolge feierte. Doch ihre Briefe zeigen, dass die beiden sich sehr liebten, gegenseitig respektierten und an der Trennung litten. In Jalta schrieb Tschechow unter anderem das Schauspiel „Drei Schwestern“ und sein letztes Drama „Der Kirschgarten“.
Im Frühjahr 1904 verschlechterte sich Tschechows Zustand wieder. Er fuhr nach Deutschland, zum Heilkurort Badenweiler. Doch die Krankheit war bereits zu sehr fortgeschritten. Angeblich orderte Anton Tschechow kurz vor seinem Tod am 15. Juli 1904 ein Glas Champagner, trank es langsam aus und starb kurz darauf in seinem Bett im Hotel Sommer in Badenweiler. Begraben wurde Tschechow auf dem Friedhof des Neuen Jungfrauenklosters in Moskau.
Quelle: Russland Journal