Kurzbiographie
Anna Ritter wurde am 23. Februar 1865 in Coburg, Bayern (damals Teil des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha) als Anna Nuhn geboren. Sie war jedoch noch ein kleines Kind, als ihr Vater, ein Exporthändler, die Familie nach New York zog Stadt. Die junge Anna kehrte 1869 nach Europa zurück, um Internate in Kassel und ein mährisches Internat im Weiler Montmirail im französischsprachigen Kanton Neuenburg zu besuchen. Sie schloss ihre Ausbildung in Kassel ab, wo sie 1884 einen zukünftigen Beamten, Rudolf Ritter, heiratete.
Das Paar zog zuerst nach Köln und später nach Berlin und Münster. Ihr Mann starb 1893 und die Witwe zog in den Kurort Bad Frankenhausen in Thüringen. 1898 veröffentlichte sie ihre erste Gedichtsammlung, 1900 folgte eine zweite. Im selben Jahr fand sie eine Anstellung bei der Wochenzeitschrift Die Gartenlaube, die zuvor ihre Gedichte veröffentlicht hatte. Sie veröffentlichte 1902 einen Roman, Margharita, gefolgt von einem Reisetagebuch. Ihr berühmtestes Gedicht ist „Denkt euch, ich habe das Christkind geseh’n“ (ich glaube ich habe das Christkind gesehen).
Sie gehörte zu einer Gruppe von Schriftstellern, die von den Kölner Ludwig Stollwerck-Schokoladenherstellern beauftragt wurden, Literatur für eine Reihe sammelbarer Druckalben und Sammelalben zu produzieren. Weitere Autoren waren unter anderem der Dichter „T. Resa“ (Gröhe Theresa), der Zoologe Paul Matschie, Hans Eschelbach, der Journalist Julius Rodenburg, der Schriftsteller Joseph von Lauff, der Dichter Carl Hermann Busse und der Schriftsteller Gustav Falke.
Ritter starb am 31. Oktober 1921 in Marburg.
Der Ritters-Stil ist lyrisch und passt zu den lyrischen Stilen mehrerer deutscher Dichter der Jahrhundertwende – gesättigt mit Symbolik und beeinflusst von Folklore und einer neuen Romantik. Zu den Komponisten, die ihre Gedichte vertonen, gehören unter anderem Max Reger, Jean Sibelius und Kurt Weill.
Quelle: Wikibrief