Es war einmal in einer weit zurückliegenden Zeit, als die Asen und Wanen, mächtige Lichtwesen, auf die Erde geschickt wurden. Sie hatten ein hohes Bewusstsein und wussten um ihre wichtige Aufgabe: den Plan zur Erhebung der Menschheit. In dieser Zeit wurde ein besonderes Kind geboren, das die Essenz all ihrer Fähigkeiten in sich vereinte. Man nannte es das Lichtkind.
Die Nornen des Schicksals, die über das Lichtkind wachten, waren weise und mächtig. Sie webten das Schicksal der Menschen und sorgten dafür, dass jeder seinen Platz im großen Gefüge des Lebens fand. Die Nornen, Urd, Verdandi und Skuld, schenkten dem Lichtkind wertvolle Gaben: Wissen, Kreativität und die Fähigkeit, das Gute in der Welt zu fördern. Doch eine der Nornen, die die Notwendigkeit des Lebens verkörperte, legte einen Fluch auf das Lichtkind. Sie sprach: „Eines Tages wirst du dich an deiner eigenen Kraft verletzen und in einen tiefen Schlummer fallen.“ Und so geschah es. Das Lichtkind stach sich an einer vergifteten Spindel und fiel in einen tiefen Schlaf, während die Welt um es herum in Dunkelheit versank.
Jahre vergingen, und das Lichtkind schlummerte in einem verwunschenen Schloss, umgeben von dichten Hecken, die die Menschen davon abhielten, zu ihm zu gelangen. Viele versuchten, das Lichtkind zu erwecken, doch niemand konnte die Hecken durchdringen. Die Menschen hatten vergessen, dass das Lichtkind ein Teil von ihnen war und dass sie die Kraft hatten, es zu erwecken.
Eines Tages kam ein junger Prinz, der von den Geschichten über das Lichtkind gehört hatte. Er war entschlossen, das Lichtkind zu finden und zu erwecken. Auf seinem Weg begegnete er vielen Herausforderungen: wilde Triebe und Leidenschaften, die ihn von seinem Ziel ablenken wollten. Doch der Prinz war mutig und ließ sich nicht aufhalten. Er wusste, dass er die Hecken durchdringen musste, um das Lichtkind zu erreichen.
Als er schließlich das Schloss erreichte, fand er das Lichtkind in seinem tiefen Schlaf. Er kniete sich nieder und sprach: „Ich erkenne dich, du bist das Licht, das in mir und in allen Menschen schlummert. Ich komme, um dich zu erwecken.“ Mit einem sanften Kuss berührte er die Stirn des Lichtkindes, und in diesem Moment geschah das Wunder.
Das Lichtkind erwachte aus seinem Schlummer, und mit ihm erwachte das Bewusstsein für die eigene kosmische Verbundenheit. Es spürte die Kraft seiner Gaben und die Verantwortung, die damit einherging. Der Kuss des Prinzen war nicht nur ein einfacher Kuss; er war der Kuss der Lenkung, der das Lichtkind mit dem höheren Sein-Ich verband.
Gemeinsam mit dem Prinzen begann das Lichtkind, die Welt um sich herum zu erhellen. Es lehrte die Menschen, sich ihrer eigenen Fähigkeiten bewusst zu werden und ihre Daseinsaufgabe zu erkennen. Die Menschen lernten, ihre inneren Triebe zu zähmen und ihre schöpferischen Möglichkeiten zu nutzen. Sie erkannten, dass sie Teil eines größeren Ganzen waren und dass ihre Handlungen Einfluss auf die gesamte Menschheit hatten.
Im Laufe der Zeit verwandelte sich die Welt. Das Lichtkind und der Prinz führten die Menschen ins Wassermann-Zeitalter, in dem kollektives Bewusstsein und spirituelle Entwicklung im Vordergrund standen. Die Menschen arbeiteten zusammen, um ihre Daseinsaufgaben zu erfüllen und die Erde zu einem besseren Ort zu machen.
Und so lebten das Lichtkind und der Prinz in Harmonie mit den Menschen, die nun in vollem Bewusstsein ihrer kosmischen Verbundenheit lebten. Sie hatten gelernt, dass das Licht in jedem von ihnen schlummert und dass es nur darauf wartet, erweckt zu werden. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute, in einer Welt, in der das Licht des Bewusstseins für alle strahlt.
Mit freundlicher Genehmigung des Autors Klaus Adolf Kreuzer