Das Leben einer Lerche war
An sanften Freuden wunderbar,
Sowohl als ihres Ehegatten
Und aller Kinder, die sie hatten;
Sie waren wegen reinen Bluts
Gesund und sämtlich frohen Muts;
Sie lebten ohne Nahrungssorgen,
Und Lust auf heut und Lust auf morgen,
Lust über Lust, Freud’ über Freude,
War unaufhörlich ihre Weide.
Unmöglich ist es, sprach die Alte,
Daß ich noch länger mich enthalte,
Mein Wohlsein herzlich zu besingen;
Ich will mich in die Höhe schwingen.
Zwar sind die dunklen die Nachtigallen
Die besten Sänger unter allen;
Doch soll die Lerche doch nicht schweigen,
Sie steht auch in der Sänger Reigen.
Gleich flog sie auf, und in dem Flug
Sang sie, doch sang sie nie genug.
Sie schwang sich folgends von der Erden
So hoch ins Reich der Luft empor,
Als wollte sie ein Mitglied werden
Der Sänger in der Engel Chor.
Sie singt und singt sich endlich müde,
Und nach dem freudenvollen Liede
Sehnt sie sich nach der Ruhe wieder,
Und sank zu ihren Jungen nieder,
Die durch ein lallendes Getöne
Die alte liebe Feldsirene
Mit voller Herzenslust begrüßten,
Und mit der vollen Herzenslust
Die Lust in ihrer Mutter Brust
Zugleich mit neuer Lust versüßten.
Aus der Schweiz