Am Fuße des Drachenfelsens erstreckt sich heute die Stadt Königswinter. Doch zur Zeit unserer Geschichte war hier nur ein kleines Dorf, dessen Name Retniwsginök längst in Vergessenheit geraten ist. Dieses Dorf war aus den magischen Kräften IRKUK entstanden, die ein weiser, alter Runenmeister einst in diesen Siedlungsplatz eingebracht hatte. Nur der Dorfälteste und Eva, die Wala des Dorfes, kannten noch die Geheimnisse dieser Kräfte, die als Runenschutz vor dem bösen Drachen Lednerg dienten. Eva machte sich auf den Weg zum Dorfgemeinschaftshaus, um Gran, den Schmied, zu treffen. Als sie dort ankam, wartete Gran bereits auf sie. Sie begrüßten sich herzlich und setzten sich auf eine Bank. Eva begann: „Mein lieber Gran, ich habe das Gefühl, dass unser Energiemuster auf dem Dorfplatz immer schwächer wird. Das könnte bedeuten, dass Gefahr droht. Was denkst du darüber?“ Gran nickte nachdenklich. „Ja, auch mir ist aufgefallen, dass die Angst vor dem Drachen in den letzten Wochen zugenommen hat. „Es scheint, als wäre Lednerg uns näher gekommen.“
Die beiden unterhielten sich lange über mögliche Alternativen und Lösungen. Eva war eine beeindruckende und weise Frau, die das Wissen und die Geheimnisse der Urzeit in sich trug. Als Wala des Dorfes besaß Eva die Fähigkeit, die Vergangenheit zu lesen und die Zukunft zu erahnen. Ihre Erscheinung war majestätisch, mit langen, silbernen Haaren und tiefen, durchdringenden Augen, die die Weisheit von Jahrhunderten widerspiegelten. Eva war nicht nur die Hüterin des Weltgedächtnisses, sondern auch die Beschützerin und Heilerin des Dorfes. Sie hatte eine starke Verbindung zur Natur und zu den magischen Kräften, die das Dorf umgaben. Solange man Eva nicht ärgerte, war sie sanftmütig und geduldig. Doch wenn es darum ging, das Gleichgewicht der Welt zu bewahren, konnte sie unnachgiebig sein und ihre volle Macht entfalten.
Gran machte sich nachdenklich auf den Weg zur Schmiede. Es gab noch einiges an Arbeit nachzuholen, doch sein Enkel Folda, der bereits fünfzehn Jahre alt war, würde die Vorarbeiten sicher schon erledigt haben. Gran hatte ihn seit seiner frühesten Kindheit in die Schmiedekunst eingeführt, und mittlerweile war Folda in der Lage, selbstständig verschiedene Geräte herzustellen. Ein Lächeln huschte über Grans Gesicht, als er an seinen Enkel dachte. Nach dem tragischen Tod von Foldas Eltern, die vor vielen Jahren vom Drachen Lednerg getötet worden waren, lebte der Junge bei seinem Großvater Gran. Gran war ein erfahrener und weiser Schmied, bekannt für seine handwerklichen Fähigkeiten und seine tiefe Verbundenheit mit den Traditionen und der Geschichte des Dorfes. Er war ein kräftiger Mann mit einem herzlichen Lächeln, das oft seine ernsten Gedanken verbarg. Sein umfangreiches Wissen über die Runen und die magischen Kräfte, die das Dorf schützten, machte ihn zu einer wichtigen Figur in der Gemeinschaft.
Als liebevoller Großvater führte Gran Folda nicht nur in die Geheimnisse des Schmiedens ein, sondern vermittelte ihm auch wichtige Lebenslektionen. Manchmal handelte Gran impulsiv und aus dem Bauch heraus, was ihn in Schwierigkeiten bringen konnte, doch seine Intuition hatte ihn oft nicht im Stich gelassen. Mit einem letzten Blick auf den Himmel, der in sanften Farben leuchtete, setzte Gran seinen Weg fort, voller Vorfreude auf die Zeit, die er mit Folda verbringen würde. Folda war ein neugieriger und abenteuerlustiger Junge, dessen Herz für die Natur und die Geheimnisse des Lebens schlug. Er hatte eine lebhafte Vorstellungskraft und verbrachte viel Zeit am Fluss Niehr, wo er von fernen Ländern und fantastischen Wesen träumte. Seine Unschuld und sein unerschütterlicher Glaube an das Gute machten ihn zu einem sympathischen Charakter. Zudem war er sehr loyal gegenüber seinem Dorf und hatte eine enge Beziehung zu seinem Großvater, der ihm handwerkliche Fähigkeiten beibrachte. Trotz seiner Jugend zeigte er bereits Anzeichen von Weisheit und Mut, besonders als er eines Tages eine geheimnisvolle Kiste fand. Nach getaner Arbeit in der Schmiede liebte es Folda, am Ufer des großen Flusses Niehr zu verweilen. An seiner Lieblingsstelle, einer tiefen Felsenhöhle, die der Fluss im Laufe der Jahrhunderte ausgespült hatte, ließ er seinen Gedanken freien Lauf. Nach dem letzten großen Regen hatte der Fluss einiges an Schwemmgut abgelagert.
Neugierig durchstreifte Folda die Höhle und begutachtete, was der Fluss hereingetragen hatte. Plötzlich entdeckte er am hinteren Ende der Höhle etwas Glitzerndes, das seine Aufmerksamkeit erregte. Er näherte sich und fand eine Kiste, die mit Silberbeschlägen umgurtet war. Seltsame Zeichen waren in die Beschläge eingestanzt. Folda versuchte, die Kiste zu öffnen, doch es gelang ihm nicht; sie schien keinen Öffnungsmechanismus zu haben. Enttäuscht suchte er die Höhle weiter ab, fand jedoch nur Schwemmholz, das er später ins Dorf bringen wollte, sowie Schlamm, Gras und Schilf. Die Kiste, die einiges an Gewicht hatte, lud er sich schließlich auf die Schulter und machte sich auf den Weg zurück ins Dorf, direkt in die Schmiede, wo sein Großvater gerade seine Arbeit beendet hatte. Folda stellte die Kiste auf die Werkbank und erklärte Gran, wo und wie er sie gefunden hatte. Gran, neugierig und mit einem Funkeln in den Augen, betrachtete die Kiste und spürte, dass sie möglicherweise ein Geheimnis barg, das die Geschichte ihres Dorfes beeinflussen könnte.
Gemeinsam begaben sie sich auf die Suche nach Antworten, während die Dämmerung über dem Dorf hereinbrach und die Sterne am Himmel zu funkeln begannen. Weit entfernt von Folda und den Geschehnissen im Dorf, auf einem hohen, verborgenen Berg in den Vogesen, regte sich der Drache Lednerg unruhig in seiner Höhle. Der Drache war ein furchterregendes Wesen, dessen schuppige Haut in einem tiefen Schwarz schimmerte, während seine glühenden roten Augen vor Bosheit funkelten. Lednerg war nicht nur groß und mächtig, sondern auch von einer düsteren Aura umgeben, die selbst die mutigsten Krieger in Angst und Schrecken versetzte. Er hatte eine lange Geschichte des Unheils und der Zerstörung hinter sich, und sein Name war in den Dörfern der Umgebung gefürchtet. In den letzten Jahrhunderten hatte Lednerg die Menschen in der Region, besonders Retniwsginök, mit seinen Übergriffen terrorisiert. Er raubte ihre Vorräte, verbrannte ihre Felder und ließ die Dörfer in Ruinen zurück. Die Legenden über ihn waren zahlreich, und viele erzählten von den Schrecken, die er über die Menschen brachte. Lednerg war nicht nur ein Monster; er war auch ein Wächter eines uralten Geheimnisses, das tief in den Bergen des Drachenfelsens verborgen lag. Dieses Geheimnis war der Grund für seine Wut und seinen Unmut, denn er spürte, dass sich die Kräfte, die ihn einst schützten, veränderten. An diesem Tag war Lednerg besonders unruhig. Er spürte, dass sich an dem Ort, an dem er sich erst vor kurzem vergnügt hatte, etwas verändert hatte. Ein seltsames Gefühl der Bedrohung durchzog ihn, als ob die Welt um ihn herum in Aufruhr war. Mit einem tiefen, grollenden Laut stand er auf, schüttelte sich und blies feurigen Odem in die nächststehenden Bäume, die sofort in Flammen aufgingen. Der Rauch stieg in den Himmel und vermischte sich mit den Wolken, während die Hitze der Flammen die Luft um ihn herum flimmern ließ. Lednerg breitete seine gewaltigen Schwingen aus und stieg in die Höhe. Er kreiste einige Male über dem Berg, seine scharfen Augen suchten nach dem Ursprung der Störung. In der Ferne sah er die Dörfer, die er einst terrorisiert hatte, und ein Gefühl der Wut überkam ihn. Er konnte nicht zulassen, dass die Menschen sich versammelten und sich gegen ihn zusammenschlossen. Er war der Herrscher dieser Lande, und er würde nicht dulden, dass sich die Dinge gegen ihn wandten. Sein Blick fiel auf Drachenfels, einen alten Ort, der einst als Zufluchtsort für Drachen seinesgleichen diente. Lednerg wusste, dass dort alte Kräfte schlummerten, die er für seine eigenen Zwecke nutzen konnte. Mit einem gewaltigen Flügelschlag machte er sich auf den Weg dorthin, seine Gedanken wirbelten um die Möglichkeiten, die ihm offenstanden. Vielleicht gab es einen Weg, die Menschen endgültig zu unterwerfen. Während er über die Landschaft flog, spürte er die Energie, die von der Kiste ausging, die Folda gefunden hatte. Ein tiefes, instinktives Wissen durchzog ihn: Diese Kiste war mehr als nur ein einfacher Gegenstand. Sie war ein Schlüssel zu etwas Größerem, etwas, das die Machtverhältnisse zwischen Drachen und Menschen für immer verändern könnte. Lednerg wusste, dass er schnell handeln musste, um die Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen.
Foldas Großvater, besah sich die Kiste genau an und wurde kreideweiß. Was er sah, waren eingeritzte Runen und genau die Runen auf die ihr Dorf aufgebaut war. „Geh sofort zur Wala und bitte sie direkt hier her zu kommen“, sagte sein Großvater. Folda war ganz bestürzt über das Verhalten seines Großvaters und fragte: „was ist denn los“. Sein Großvater sagte ihm, „mein lieber Folda, dass, was du da gefunden hast, ist kein Zufall, wenn meine Ahnung stimmt, wird nachher nichts mehr so sein wie es war, mein Lieber. Nun geh und hol Eva die Wala“. Folda machte sich auf den Weg und holte die Wala. Diese war eine beeindruckende Frau von hohem Wissen und Macht, sie war eine Trägerin des Weltgedächtnisses. Folda hatte ein wenig Angst und großen Respekt vor ihr. Denn sie konnte, wenn man nicht gut mit ihr auskam, einem das Leben ganz schön verhageln. Folda erzählte ihr was geschehen war und wie sein Vater reagiert hatte. Die Wala schwieg und ihr Gesichtsausdruck war verschlossen. Als sie in die Schmiede kamen, hatte sein Vater die Kiste gereinigt und poliert, sie strahlte in einem überirdischen Glanz und schien, als wäre sie gerade erst erschaffen worden. Gran sagte zur Wala, „komm, lass uns in die Stube gehen und schauen, was wir herausbekommen“. Alle drei gingen in die Wohnstube und stellten die Kiste auf den großen Wohnzimmertisch. „Nun, Eva“, sagte Gran, „was meinst du ist das“. Eva besah sich die Kiste genau und erkannte, dass die Einritzungen alles alte Runenzeichen waren, die in einem bestimmten Muster zueinander standen.
Die Wala, Eva, sagte „Mein lieber Gran, nimm Bleistift und Papier und zeichne diese Runen auf, wie ich sie dir nenne“. Is, Rit , Kaun, Ur, Kaun. – Kaun, Ur, Kaun Rit, Is. Als Gran die Runen aufgeschrieben hatte, sagte er: „Eva, ja, das sind die Runen unseres Ortes, die damals extra eingebracht wurden zum Schutz des Wohnplatzes, das habe ich schon herausgefunden“. Eva sah ihn an und sagte: „Hab ich mir gedacht, dass du wieder vorwitzig gehandelt hast. Allein durch dein schrubben an der Truhe hättest du einiges zerstören können, zum Glück ist nichts passiert.“ „Nun lass mich weiter schauen und fühlen.“ Gran war ein wenig unwirsch, machte aber der Wala Platz, damit sie besser an die Truhe herankam. Die Wala strich mit ihren Fingern über die Runen und summte immer wieder ein Wort, das sich wie suuyh, suuyh, suuyh anhörte. Weiter strich sie über die Runen und hielt plötzlich über drei der eingekerbten Runen, mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger an und drückte sie in die Tiefe. Mit Knarren und Rucken öffnete sich die Kiste und ein geheimnisvolles Licht aus dem Inneren strahlte, das den Raum erhellte. Sie griff hinein und zog einige Pergamentblätter und Silberfolien hervor, die mit alten, vergilbten Schriftzeichen bedeckt waren. Diese Schriftzeichen waren in einer Sprache verfasst, die allen unbekannt war. Eva versucht sich zu erinnern was die Zeichen bedeuten könnten, kam aber zu keinem Ergebnis. Gran konnte auch nichts entziffern. Die Wala holte einen weiteren in einen von roter Seide umhüllten Gegenstand aus der Kiste als auch Edelsteine von hohem Wert, ganz zum Schluss noch einen reich verzierten goldenen Schlüssel. Sie breiteten alles auf dem Tisch aus. Folda, der bisher nur zugesehen hatte, wurde sehr unruhig und ängstlich und wollte sich leise entfernen.
„Halt“ rief Eva, „wo willst du hin“, Folda meinte: „für mich gibt es hier nichts mehr zu tun“, „du bleibst hier“ sagte die Wala. Gran, hatte sich mittlerweile dem mit roter Seide umwickelten Gegenstand zugewendet und ihn geöffnet. Heraus kam ein schwarzer Umhang und eine weitere kleine Silberfolie mit Runenschrift, die Gran lesen konnte. Er sprach Eva an. Sie sollte sich das mal ansehen. Eva nahm die Folie und begann zu lesen. < Ich Rinfaf, ein Drache der Urzeit, habe mich in die Zwischenwelt zurückgezogen, um die Zeitlinien zu beobachten, um Wirk- und Werdebilder einzuschätzen. Eine Zeitlinie verläuft hier bei euch am Drachenfelsen. Dort in der Höhle schläft seit langer Zeit mein Sohn Nechard und wird bald aufwachen. Sein Aufwachen wird die Kraft und Macht des Ortes löschen. Lednarg wird seine Macht verlieren, wenn mein Sohn aufwacht. Damit dies geschehen kann, muss der Finder der Kiste ihn wecken. Nur der Finder ist in der Lage, diesen Weg zu gehen. Auch die Edelsteine braucht er, um sie in der richtigen Reihenfolge anzuordnen, damit der Schlüssel aufsperrt. Die anderen Blätter und Folien beschreiben den Vorgang und die Geschichte von mir und der Zeit. Lesen könnt ihr sie, wenn ihr von oben nach unten und von unten nach oben lest. Der Umhang passt nur dem Finder und umschließt und schützt ihn vor Flammen. Wenn der Finder sich nicht der Aufgabe stellt und sie durchführt, habt ihr gegen Lednarg keine Chance und mein Sohn muss so lange weiterschlafen, bis eine neue Zeit entsteht. >
Folda hat dies alles mitgehört, kann und will nicht verstehen, was von ihm gefordert ist. Er dreht sich um und läuft, bevor ihn jemand aufhalten kann, hinaus in die Nacht. Während Folda durch die dunkle Nacht läuft, spürt er, wie die Kälte der Angst ihn umgibt. Folda hastete durch den dunklen Wald, die Äste kratzten an seinen Armen und die Schatten schienen ihn zu verfolgen. Nach einer Weile bemerkte er, dass er sich verlaufen hatte. Die vertrauten Geräusche der Umgebung waren verstummt, und die Dunkelheit schien ihn zu umschlingen. Ein Gefühl der Panik überkam ihn, als er realisierte, dass er nicht mehr wusste, wo er war. Er blieb stehen, atmete tief durch und schloss die Augen. In diesem Moment der Stille begann er, über sich selbst nachzudenken. „Ich bin ewig, unsterblich, universell und unendlich“, flüsterte er. „Was kann mir schon passieren?“ Diese Gedanken durchströmten ihn wie ein warmer Lichtstrahl, der die Dunkelheit vertreibt. Sein Herz begann schneller zu schlagen, nicht aus Angst, sondern aus neuem Mut. Er war mehr als nur ein einfacher Mensch; er war Teil eines größeren Ganzen, und das gab ihm Kraft.
Plötzlich hörte er ein leises Wimmern aus einem Gebüsch. Neugierig und entschlossen folgte er dem Geräusch und fand einen kleinen Zwerg, der in einer Schlingenfalle gefangen war und ein gutes Stück über dem Boden hing. Der Zwerg wimmerte leise und schimpfte: „Verdammtes Ungeziefer! Ich hätte nie in diese Falle tappen dürfen!“ „Bitte hilf mir!“, rief er, als er Folda bemerkte. Zögernd, aber entschlossen, erkundete Folda die Lage und baute aus dem umherliegenden Material eine Art Podest, um an den Zwerg heranzukommen. Mit Kraft und Geschick gelang es ihm, den Zwerg zu befreien. Als der Zwerg sich endlich gefasst hatte, sah er Folda mit einem scharfen Blick an. „Danke, edler Freund. Ich bin Nerthor, einer der Zwerge des Siebengebirges. Ich war auf der Suche nach einer bestimmten Blume, als ich in die Falle eines Wilderers tappte. Den ganzen Tag hing ich hier und wäre wahrscheinlich gestorben, wenn du mich nicht gefunden hättest. Was hat dich denn in diesen Wald getrieben?“ Folda erzählte ihm von den Ereignissen, die ihn hierher geführt hatten, und Nerthor hörte aufmerksam zu. Nach einer Weile nickte der Zwerg und sagte mit einem warmen Lächeln: „Mein lieber Folda, für deine Hilfe in meiner Not, die das Schicksal gelenkt hat, bin ich Nerthor und die Zwerge des Siebengebirges dir sehr dankbar. Wir werden dir helfen, deine Aufgabe zu lösen, die ja auch uns betrifft. Es gibt viele Geheimnisse in diesem Wald, und ich kenne sie alle. Wenn du mich begleitest, kann ich dir den Weg zurück zu deinen Freunden zeigen und dir bei deiner Aufgabe helfen.“
Folda spürte, wie sich eine neue Hoffnung in ihm regte. Gemeinsam würden sie die Herausforderungen meistern, die vor ihnen lagen. Mit Nerthor an seiner Seite machte er sich auf den Weg zurück. Der Zwerg erzählte ihm von den alten Legenden und den verborgenen Kräften, die in der Natur lebten. Gemeinsam fanden sie den Pfad zurück zu Gran und der Wala. Als sie den Weg zum Dorf erreichten, verabschiedete sich Nerthor und sagte, „Wenn du deinen Abenteuerweg beginnst, komme in den Wald und rufe meinen Namen, ich werde sofort kommen.“ Nerthor drehte sich um und war verschwunden. Nun war Folda bereit, sich seiner Bestimmung zu stellen. ER ging zurück ins Haus seines Großvaters. Gran und Eva waren immer noch dort und warteten. „Ich bin zurück“, rief er mit fester Stimme. „Ich habe meinen Mut gefunden und bin bereit, die Herausforderung anzunehmen.“ Gran und die Wala schauten überrascht, aber auch erleichtert, als sie sahen, dass Folda nicht mehr der verängstigte Junge war, der zuvor geflohen war. „Wir haben auf dich gewartet“, sagte die Wala mit einem Lächeln. „Gemeinsam können wir die Aufgabe erfüllen und die Welt vor der drohenden Gefahr retten.“ Folda nickte entschlossen, und mit Nerthor an seiner Seite wusste er, dass er nicht allein war. Gemeinsam würden sie die Geheimnisse der Kiste entschlüsseln und sich dem Schicksal stellen, das auf sie wartete.
Fortsetzung folgt!
Mit freundlicher Genehmigung des Autors Klaus Adolf Kreuzer