Im Spätherbst, wenn die Blumen welk und entblättert von dürren Stengeln fallen, wenn in der Landschaft nichts bunt mehr ist als die Farben des sterbenden Laubes, sieht man auf den Wiesen und den Ackerschollen ein schleierhaftes Gewebe aus dünnen Fäden liegen. Sie spannen sich auch einzeln an Äste, an Zweige, an manche hochragende Dinge oder fliegen, nicht viel dicker als ein Haar, abgerissen und lose in der Luft vor uns her, mattweiß bei trüb und verdrossen über ihnen schwebendem Gewölke, wie Seide schimmernd, wenn ein Sonnenstrahl sie streift. Sie sind die Arbeit einer kleinen Werkmeisterin und bilden für sie einen Weg, einen Übergang, geleiten sie zu einem Ziele, kommen und vergehen mit ihr.
Man hat ihnen die verschiedensten Namen gegeben in allerlei Ländern. Bei uns heißen sie Mariengarn oder – Altweibersommer.